Wertpapierdepot: Darauf solltest du bei der Auswahl achten

Wer mit Wertpapieren wie Aktien oder ETFs handeln möchte, kommt um einen Broker und um ein dazugehöriges Wertpapierdepot nicht herum. Für den Wertpapierhandel und somit auch für den Kauf und Verkauf von ETFs, benötigst du immer beides. In diesem Beitrag erfährst du die Unterschiede zwischen einem Broker und einem Depot und was du bei der Auswahl eines für dich geeigneten Wertpapierdepots beachten solltest.

In der Kürze liegt die Würze:

  • Ein Wertpapierdepot ist ein Aufbewahrungsort für Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und ETFs.
  • Ein Broker ist ein Dienstleister bzw. Vermittler, der Aufträge zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren entgegennimmt und an einen Handelsplatz weiterleitet.
  • Die wichtigsten Auswahlkriterien bei der Depotauswahl sind die Kosten, das Angebot an verschiedenen Wertpapieren und die Möglichkeit, Sparpläne für diese Wertpapiere zu nutzen.

Was ist ein Wertpapierdepot?

Der Ursprung des Wortes „Depot“ stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Lager“. Ein Depot ist dementsprechend der Aufbewahrungsort, also das Lager, für Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und ETFs. Der Begriff lässt sich historisch darauf zurückführen, dass vor dem digitalen Zeitalter Wertpapiere tatsächlich in Papierform vorlagen und in einem Depot – also z.B. in einem Schließfach oder Tresor – gelagert wurden. Heutzutage ist das nicht mehr üblich und man öffnet sein Wertpapierdepot nicht mehr physisch, sondern loggt sich einfach digital von der ganzen Welt aus ein.

Ein Wertpapierdepot funktioniert ähnlich wie dein Bankkonto, nur dass statt Geld Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder ETFs darauf verwaltet werden. Kaufst du beispielsweise eine Aktie an der Börse, wird dieses Wertpapier direkt in dein Depot eingebucht. Verkaufst du diese Aktie wieder, wird das Wertpapier wieder aus dem Depot ausgebucht. Die Bank, bei der du dein Depot führst, verwahrt die Papiere für dich und führt alle Kauf- und Verkaufsaufträge aus. Du hast auch immer die Möglichkeit, jederzeit den aktuellen Wert deines Depots einzusehen und kannst Änderungen vornehmen.

Was ist ein Broker?

Übersetzt bedeutet Broker so viel wie Vermittler. Ganz allgemein bezeichnet man als Broker Personen oder Unternehmen, die Transaktionen zwischen Käufer und Verkäufer arrangieren und somit als Vermittler tätig werden. Im Finanzbereich wird ein Broker als ein Dienstleister verstanden, der Aufträge zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren entgegennimmt und diese dann an einen Handelsplatz wie z.B. eine Börse weiterleitet.

Zu den jüngeren Brokern, auch Neo-Broker genannt, gehören beispielsweise Scalable Capital* und Trade Republic*. Diese Broker sind für die Ausführung deiner Aufträge zuständig. Das Wertpapierdepot und das Verrechnungskonto liegen im Falle von Neo-Brokern meist bei einer separaten Bank, mit der der jeweilige Broker kooperiert. Bei Scalable Capital ist das z.B. die Baader Bank und bei Trade Republic unter anderem die Solarisbank und die Deutsche Bank. Das Verrechnungskonto wird üblicherweise bei der Eröffnung eines Depots automatisch mit eröffnet. Dieses Konto benötigst du, um nicht investiertes Kapital zu parken. Es gibt allerdings auch Banken und Finanzinstitute, bei denen Broker, Depot und Verrechnungskonto über ein und denselben Anbieter laufen.

Darauf solltest du bei der Auswahl deines Depots achten

Bei der Auswahl eines für dich geeigneten Depots gibt es ein paar Dinge zu beachten. Zuerst solltest du dich fragen, was dir persönlich wichtig ist. Sind dir geringe Kosten besonders wichtig, oder ist dir ein Ansprechpartner vor Ort wichtiger? Je nachdem, was dir wichtiger ist, kommen verschiedene Finanzinstitute und Anbieter infrage. Mit sehr geringen Kosten können z.B. Neo-Broker und Direktbanken punkten. Hier hast du allerdings in der Regel keinen direkten Ansprechpartner, weil alles online über das Internet läuft. Möchtest du einen direkten Ansprechpartner bzw. Kundenbetreuer haben, kannst du zu einer Filialbank wie z.B. der örtlichen Volksbank oder Sparkasse gehen. Für den zusätzlichen Service musst du allerdings mit höheren Gebühren rechnen.

Diese Kosten können beim Wertpapierdepot anfallen

Einer der wichtigsten Punkte beim Vermögensaufbau ist es, die Kosten so gering wie möglich zu halten. Dadurch profitierst du von einer höheren Rendite und der Zinseszinseffekt kann optimal für dich arbeiten. Dementsprechend spielen die Kosten auch bei der Auswahl eines geeigneten Depots eine sehr entscheidende Rolle. Beim Wertpapierhandel gibt es unterschiedliche Gebühren, die je nach Anbieter in der Höhe variieren:

Depotführungsgebühren

Unter Depotführungsgebühren versteht man Kosten, die Banken für die Verwahrung und Verwaltung deiner Wertpapiere erheben. Diese Gebühren variieren je nach Anbieter teilweise stark. Am günstigsten sind hier in der Regel Direktbanken und Onlinebroker. Oft verzichten diese Anbieter gänzlich auf Depotführungsgebühren. Bei manchen Anbietern hängt es auch vom jeweiligen Nutzerverhalten ab. Das bedeutet, es gibt Anbieter, die auf Kosten für die Depotführung verzichten, wenn du regelmäßig handelst.

Kosten für die Sparplanausführung

Viele Anleger, insbesondere ETF-Anleger, möchten ihren Vermögensaufbau mit Sparplänen angehen. Das ist durchaus sinnvoll, denn dadurch profitieren Anleger vom Durchschnittskosteneffekt. Für die regelmäßige Ausführung dieser Sparpläne können ebenfalls Kosten anfallen. Möchtest du häufig mit Sparplänen arbeiten, solltest du also auch diese Kosten im Blick haben. Oft schließen Depotbanken Partnerschaften mit ETF-Anbietern wie z.B. iShares oder Comstage ab und bieten die Sparplanausführung einiger ETFs dieser Partner kostenlos an. Wenn du bereits weißt, in welche ETFs du investieren möchtest, kannst du das bei deiner Auswahl direkt berücksichtigen.

Ordergebühren / Transaktionsgebühren

Ordergebühren sind Kosten, die beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren wie Aktien, ETFs und Anleihen jeweils einmalig anfallen. Einmalig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sie einmal beim Kauf der Anteile und einmal beim Verkauf anfallen. Auch diese Kosten variieren je nach Anbieter ziemlich stark und sollten insbesondere von Anlegern berücksichtigt werden, die planen, viel zu handeln oder mittels Einmalanlagen zu investieren. Diese Kosten kannst du übrigens oft mit Sparplänen umgehen, da es bei einigen Anbietern mittlerweile viele kostenlose Sparpläne gibt.

Sonstige Gebühren

Des Weiteren können noch Gebühren für den Handelsplatz und den Spread anfallen. Unter Handelsplatzgebühren versteht man Kosten, die die jeweilige Börse für den Handel auf ihrer Plattform verlangt. Am günstigsten sind dabei elektronische Handelsplätze wie Gettex, Tradegate oder Quotrix. Unter dem Spread versteht man den Unterschied zwischen Ankaufskurs und Verkaufskurs eines Wertpapiers. Bei Börsen mit einem hohen Handelsvolumen, wie beispielsweise Xetra, ist der Spread am geringsten. Weiterhin ist der Spread am günstigsten, wenn die Leitbörse (in Deutschland Xetra) geöffnet ist (Montag bis Freitag von 9:00 bis 17:30 Uhr).

FinanzinstitutKosten/Gebühren
Filialbankenoft sehr hoch
Onlinebankengünstiger wie bei Filialbanken
Neo-Brokeroft am günstigsten
Kostenübersicht unterschiedlicher Depotanbieter

Angebotene Wertpapiere

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Auswahl eines Brokers oder Depots ist das Angebot an Wertpapieren bzw. ETFs. Du kannst z.B. nicht jeden ETF bei jedem Broker handeln. Manche Broker haben eine größere Auswahl, andere weniger ETFs im Angebot. Möchtest du mit ETFs Vermögen aufbauen, ist es am besten, wenn du vor der Depoteröffnung deine Strategie festlegst und vorab die ETFs auswählst, in die du letztendlich auch investieren möchtest. Anschließend suchst du dir dann einen passenden Anbieter, der genau diese ETFs auch kostengünstig anbietet.

Sparplanfähige ETFs

Möchtest du vorwiegend mit ETF- oder Aktiensparplänen Vermögen aufbauen, solltest du zudem darauf achten, dass deine ausgewählten Aktien oder ETFs beim jeweiligen Broker auch sparplanfähig sind. Bei manchen Anbietern ist es nämlich nicht möglich, alle ETFs mittels Sparplan zu besparen.

Inländischer oder ausländischer Depotanbieter wählen?

Vorzugsweise bietet es sich an, ein Depot bei einem deutschen bzw. inländischen Anbieter zu eröffnen. Bei Depots aus dem Ausland ist häufig das Thema Steuern komplizierter, und das Übertragen eines ausländischen Depots zu einem anderen Anbieter gestaltet sich oft ebenfalls schwieriger, falls du irgendwann einmal den Anbieter wechseln möchtest.

Wie eröffnet man ein Depot?

Die Eröffnung eines Depots erfolgt in der Regel digital. Dabei musst du deine persönlichen Daten wie Name, Adresse, Kontodaten des Referenzkontos und Steuer-ID angeben. Nachdem du den Antrag ausgefüllt hast, wird deine Identität überprüft. Dies geschieht durch ein Ident-Verfahren, wobei besonders häufig das Video-Ident-Verfahren genutzt wird, bei dem die Überprüfung per Video-Chat erfolgt. Auch das E-Ident- und das Postident-Verfahren sind gebräuchlich. Je nach Ident-Verfahren dauert die Eröffnung eines Depots nur wenige Minuten.

Fazit

Achte bei der Auswahl eines Wertpapierdepots immer auf die tatsächlichen Kosten, die mit dem Kauf und Verkauf von Anteilen einhergehen. Weiterhin solltest du für dich persönlich entscheiden, ob du einen örtlichen Ansprechpartner bzw. Kundenbetreuer benötigst oder nicht. Daraus ergibt sich dann, welche Depotbanken überhaupt in Frage kommen. Auch das Angebot an unterschiedlichen Wertpapieren solltest du berücksichtigen und entsprechend prüfen, ob die ETFs, die du besparen möchtest, vorhanden und sparplanfähig sind.

Hat dir der Beitrag weitergeholfen? Hast du noch Fragen? Schreib es gerne in die Kommentare.

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Bei Scalable gibt es die Möglichkeit, ein kostenloses Depot zu eröffnen. Aber auch hier können beim Kauf von Wertpapieren und ETFs Kosten, in Form von Ordergebühren anfallen.

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