5 häufige Fehler beim Investieren in ETFs

ETFs (Exchange-Traded Funds) sind Anlageinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, breitgestreut in den Aktienmarkt zu investieren. Sie bilden die Wertentwicklung eines ganzen Indizes nach, sodass Anleger nicht den Risiken einzelner Aktien ausgesetzt sind. Weitere Vorteile von ETFs sind ihre Flexibilität, die vergleichsweise sehr geringen Kosten und ihre Transparenz.

Trotz der vielen Vorteile gibt es dennoch einige Fehler, die Anleger unbedingt vermeiden sollten, wenn sie erfolgreich in ETFs investieren möchten. Verluste entstehen oft nicht, weil ETFs nicht funktionieren, sondern weil Anleger falsche Entscheidungen treffen und unrealistische Erwartungen an den Vermögensaufbau mit ETFs haben. Damit du die Vorteile von ETFs genießen kannst und keine Verluste beklagen musst, erfährst du in diesem Beitrag 5 der häufigsten Fehler, die beim Investieren in ETFs gemacht werden und wie du sie vermeidest.

Fehler 1: Nicht breit genug gestreut in ETFs investiert

ETFs bilden zwar immer einen Index nach, in dem mehrere Unternehmen enthalten sind, dennoch garantiert ein einzelner ETF nicht automatisch eine ausreichende Diversifikation. In Deutschland gibt es mittlerweile über 2.000 ETFs, auf die Anleger zurückgreifen können. Viele davon sind die bekannten, breit gefächerten Indexfonds wie z.B. World ETFs oder Emerging Market ETFs. Diese ETFs decken einen großen Teil der Weltwirtschaft ab und sind daher gut als Grundlage für ein ETF-Portfolio geeignet. Allerdings gibt es auch viele spezialisierte Themen- oder Branchen-ETFs, die lediglich Unternehmen aus einer bestimmten Kategorie enthalten und deshalb nur eine geringe Diversifikation bieten.

Wenn du z.B. in einen Wasserstoff-ETF investierst, streust du zwar dein Geld über mehrere Unternehmen, aber diese Unternehmen sind alle in der Wasserstoffbranche tätig. Dadurch entsteht ein Klumpenrisiko, das bedeutet, dein Erfolg hängt stark von der Performance dieser spezifischen Branche ab. Falls diese Branche nicht gut abschneidet, können Verluste die Folge sein.

Dein ETF-Portfolio sollte daher idealerweise so aufgebaut sein, dass du in alle wichtigen Branchen, Regionen und Länder der Welt investierst. Dies lässt sich beispielsweise mit einem 70/30-Portfolio erreichen, bestehend aus 70% MSCI World ETF (der Unternehmen aus 23 Industrieländern enthält) und 30% Emerging Market ETF (der Unternehmen aus 24 Schwellenländern umfasst). Themen- oder Branchen-ETFs solltest du, wenn überhaupt, nur als Ergänzung in dein ausgewogenes Portfolio aufnehmen. Als Grundlage sind diese spezialisierten ETFs jedoch nicht geeignet.

Fehler 2: Einen zu kurzen Anlagehorizont

Es gibt Kapitalanlagen, die für einen kurzfristigen Zeitraum geeignet sind. Wenn wir von kurzfristig sprechen, meinen wir üblicherweise Zeiträume unter fünf Jahren. ETFs gehören jedoch definitiv nicht in diese Kategorie. Mit Indexfonds verfolgen wir in der Regel den langfristigen Vermögensaufbau. Wir sollten also bereit sein, unser investiertes Kapital mindestens 10-15 Jahre liegen zu lassen.

Dadurch können wir kurzfristige Schwankungen der Kapitalmärkte einfach ignorieren. Mit einem langen Anlagehorizont haben die Märkte nämlich genügend Zeit, kurzfristige Kursverluste wieder auszugleichen.

Viele Anleger haben jedoch falsche Vorstellungen darüber, welche Renditen mit ETFs realistisch erzielbar sind. Oft wird überschätzt, was in einem Jahr möglich ist, und unterschätzt, was in zehn Jahren möglich ist. Das führt häufig dazu, dass Anleger enttäuscht und frustriert sind, wenn sich nach einem Jahr nicht das erwartete Ergebnis im Depot widerspiegelt. Die Folge ist dann oft, dass Anleger ihre ETF-Anteile verkaufen und denken, Vermögensaufbau mit ETFs funktioniert nicht.

Denke immer daran, dass Vermögensaufbau ein Marathon ist und kein Sprint. Oder wie einst die Börsenlegende Andre Kostolany zu sagen pflegte: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“

Fehler 3: Investieren in ETFs ohne Notgroschen

Wenn sich Privatpersonen dazu entscheiden, ihren langfristigen Vermögensaufbau mit ETFs zu gestalten, ist das schon mal ein guter und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Zum erfolgreichen Investieren gehört jedoch auch, dass du dich um die notwendige Absicherung für schlechte Zeiten kümmerst. Und das solltest du in jedem Fall tun, bevor du dein Geld in ETFs investierst.

Mit Absicherung meine ich, dass du genügend Geld auf einem Tagesgeldkonto parkst, um für unvorhersehbare Ereignisse vorzusorgen. Man spricht hier oft von einem Notgroschen. Diesen Notgroschen kannst du dann verwenden, wenn beispielsweise eine größere Autoreparatur ansteht oder deine Waschmaschine plötzlich den Geist aufgibt. Hast du nicht genügend Kapital für solche Ereignisse zurückgelegt, musst du womöglich dein ETF-Portfolio auflösen und einige Anteile verkaufen.

Wenn zu diesem Zeitpunkt die Kurse bedauerlicherweise gefallen sind oder ein Börsencrash im Gange ist, musst du deine Anteile möglicherweise mit Verlusten verkaufen, um genügend Geld für die Waschmaschine oder die Autoreparatur zur Verfügung zu haben.

Damit dir das nicht passiert, solltest du immer dafür sorgen, dass dein Notgroschen gefüllt ist. Eine Faustregel besagt, dass du idealerweise 3-6 Nettomonatsgehälter als Rücklage haben solltest.

Fehler 4: Unregelmäßig in ETFs investieren

Ein weiterer häufiger Fehler beim Investieren in ETFs ist, nicht regelmäßig zu investieren. Viele Anleger versuchen, den besten Einstiegszeitpunkt zu finden. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dieses Vorhaben langfristig betrachtet nicht zuverlässig funktioniert. Oft kaufen Anleger ihre ETF-Anteile erst, wenn die Kurse schon eine Weile gestiegen sind, und verpassen so einen großen Teil der möglichen Rendite, die sie erzielt hätten, wenn sie zu einem früheren Zeitpunkt eingestiegen wären.

Der beste Einstiegszeitpunkt ist deshalb immer jetzt. Ich persönlich bin ein großer Freund des Investierens mittels Sparplänen. Mit einem Sparplan hast du die Möglichkeit, komplett automatisiert und regelmäßig zu investieren. Am besten richtest du einen Sparplan ein, der einmal im Monat automatisch ausgeführt wird, idealerweise direkt nach dem Gehaltseingang.

Durch das regelmäßige Investieren profitierst du vom Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt). Das bedeutet, du kaufst deine ETF-Anteile immer zum Durchschnittspreis und deshalb auch nie zu teuer. Das Risiko des falschen Timings wird durch regelmäßiges Investieren stark reduziert.

Fehler 5: Sich von kurzfristigen Renditen anderer Anlageklassen blenden lassen

Diesen Fehler machen häufig Kapitalanleger, die falsche Erwartungen an den Vermögensaufbau mit ETFs haben und letztendlich beim Vermögensaufbau ungeduldig sind.

Diese Anleger vergleichen die mit ihrem Portfolio erzielte Rendite mit anderen Vermögenswerten wie z.B. einzelnen Aktien oder Kryptowährungen. Wenn beispielsweise die Aktien von Nvidia innerhalb eines Jahres um 100% gestiegen sind und der eigene ETF nur um 10%, sind diese Anleger häufig enttäuscht. Der eigentliche Fehler liegt darin, dass der Anleger daraufhin sein ETF-Portfolio auflöst und sein Geld in die kurzfristig besser gelaufenen einzelnen Aktien investiert.

Der Nachteil hierbei ist, dass zu diesem Zeitpunkt die Kurse der Aktie oft bereits stark gestiegen und möglicherweise überhitzt sind. Wenn das Unternehmen dann die Erwartungen der Anleger nicht rechtfertigen kann, d.h., wenn die künftigen Unternehmensgewinne nicht so überzeugend sind wie erhofft, sind häufig starke Kursverluste die Folge.

Zudem lassen sich die Renditen von ETFs nicht 1:1 mit Einzelaktien oder anderen Anlageklassen vergleichen, da die Risiken sehr unterschiedlich sind. Die Volatilität und damit das Risiko ist bei Einzelaktien beispielsweise wesentlich höher als bei ETFs.

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